Die Denker, die wir verdienen?
Billiger Gesinnungsapplaus kann teuer werden.
Avanti, Dilettanti! Über den Beitrag der Quacksalberei zum besorgniserregenden Zustand der Welt.
Ehre, wem Ehre gebührt! Gerald Hüther war für das „Goldene Brett vorm Kopf 2017“ nominiert. Ins Finale hat er’s nicht geschafft. Aber da er neben Persönlichkeiten wie Donald Trump und Christian Felber eine wichtige Rolle im Kapitel „Quacksalberei“ spielt, nehme ich das zum Anlass, hier endlich etwas aus dem Buch „Ausnahmezustand“ zu veröffentlichen.
Die Lufthoheit unter den Stammtischen
Aus gegebenem Anlass: Gerne wird Wissenschaft als „Elfenbeinturm“ kritisiert. Wenn sich Forschende dann aber kritisch zu einem wichtigen Thema äußern, ist’s auch nicht recht. Oder?

Toni Erdmann for President!
Ein großartiger Film über Verwandtschaft und darüber, wie man die Verhältnisse mit Perücke, künstlichem Gebiss und Coachinggequatsche zumindest für ein paar Momente aushebeln kann.
Responsible Science. Zehn Anmerkungen.
Wie mit großen Herausforderungen wie Klimawandel umzugehen ist, treibt auch die Wissenschaft um. Nachlesen kann man das zum Beispiel beim Wissenschaftlichen Beirat der deutschen Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU), in Forschungsprogrammen, Büchern über Transformative Wissenschaft oder aktuell in mehreren Beiträgen in der Zeitschrift GAIA. Es geht um Wissenschaftlichkeit, Verantwortung und Kommunikation. Zehn Anmerkungen dazu.
Gemeinwohl und Wissenschaft
„Gemeinwohl“ ist eine gute und ziemlich alte Idee. Leider wird im aktuellen Diskurs darüber wissenschaftliches Wissen oft gleichzeitig überhöht, instrumentalisiert, verachtet und ignoriert – und eklektizistisch zurechtgewurschtelt, bis es ins Gemeinwohlweltbild passt. Wissenschaft dient hier nicht dazu, die Welt besser zu verstehen, sondern wird als rhetorische Munition für einen vermeintlich guten Zweck missbraucht. Das ist nicht gut. Gut wäre: die kritische Kompetenz der Wissenschaft dazu zu nutzen, um die Möglichkeiten und Grenzen einer Transformation in Richtung Nachhaltigkeit auszuloten.
Sehnsucht und Größenwahn
Wie kommt es, dass neuerdings alle möglichen Ideen gleich als epochal, genial und weltumstürzend gelten? Basiert dieser Trend auf einem durch soziale Netzwerke befeuerten Aufmerksamkeitsökonomiewahnsinn? Oder wirkt hier eine Sehnsucht nach Lösung und Erlösung? Wenn die Welt sehr unübersichtlich wird, wächst offenbar der Wunsch danach, dass jemand Antworten auf schwierige Fragen und dazu noch Orientierung liefert.

Dummhaltigkeit.
Die hier geäußerte „zivilisierte Verachtung“ bezieht sich nicht auf die Dummheit einzelner Menschen, sondern auf die Dämlichkeit von Konzepten, Vorstellungen und Schrägheiten, die dem Ringen um Nachhaltigkeit nicht gut tun.

Charisma und Kompetenz
Sowenig wie man in der Bratpfanne gelegen haben muss, um über ein Schnitzel zu schreiben, sowenig muss man Volkswirtschaftslehre studiert haben, um etwas über die Wirtschaft sagen zu können. Aber: Fundierte Sachkenntnis schadet auch nicht, wenn man öffentlich über Dinge wie Wirtschaftsordnung und Nachhaltigkeit spricht. Aus gegebenem Anlass ein paar Überlegungen. Zu den Mitwirkenden gehören Christian Felber, Karl Marx, Max Weber, Adolf Hitler, Brian Wilson und Heini Staudinger.
Wehret den Anfängen: Gegen intellektuelle Helmpflicht und das Recht auf Beleidigtsein
Zur Debatte steht, ob man Studierende mit Dingen konfrontieren soll, die diese missbilligen – oder ob man Hochschulen zu Orten pseudointellektueller Kuschelübungen verkommen lässt, an denen Vielfalt nichts und Homogenität alles ist. Was sich gerade an vielen US-amerikanischen Universitäten tut, ist nicht weniger als die lebensbedrohliche Gefährdung der Universität als Institution der intellektuellen Auseinandersetzung.